Sind die Schweizer Banken gewappnet fĂĽr ein Atomwaffenverbot?

Seit Januar 2013 haben fĂĽnf Finanzinstitute mit Sitz in der Schweiz Firmen, die Atomwaffen herstellen, umgerechnet 6 776 Millionen Schweizer Franken zur VerfĂĽgung gestellt. Der heute von der niederländischen Organisation PAX veröffentlichte Don’t Bank on the Bomb Bericht erwähnt erstmals auch die ZĂĽrcher Kantonalbank unter den Schweizer Finanzinstituten in der „Hall of Shame“, gemeinsam mit Chubb, CrĂ©dit Suisse, Swiss Re und der UBS.


Finanzinstitut Betrag in Millionen USD
Betrag in Millionen CHF (*)
Chubb $ 7 CHF 7
Crédit Suisse $ 1 024 CHF 1 041
Swiss Re $ 15 CHF 15
UBS $ 5 614 CHF 5 705
ZKB
$ 8 CHF 8

(*) Wechselkurs: 1 USD = 1.01614 CHF, 29. November 2016. (Quelle: PAX, Don’t Bank on the Bomb, 2016.)


Verhaltenes Lob gibt es fĂĽr die CrĂ©dit Suisse, deren „Weisung zu kontroversen Waffen“ die Bank dazu verpflichtet, „keine direkte Finanzierung der Entwicklung, der Herstellung oder des Erwerbs von Kernwaffen“ vorzunehmen. Laut PAX umfasst diese Verpflichtung auch die Finanzierung von Tätigkeiten im Zusammenhang mit Trägersystemen, die speziell fĂĽr den Einsatz von Atomwaffen entwickelt wurden. Allerdings sind gewisse Finanzgeschäfte von dieser Weisung ausgeschlossen, so dass auch die CrĂ©dit Suisse weiterhin in Atomwaffenproduzenten investiert.

Der Berich von PAX zeigt auf, dass es auch anders geht: 18 Finanzinstitute aus Dänemark, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Grossbritanien verbieten bereits heute Investitionen in Atomwaffenproduzenten vollumfänglich.

Im März 2017 werden Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot aufgenommen. Es ist höchste Zeit, dass Schweizer Finanzinstitute damit aufhören, in den Fortbestand und die Modernisierung dieser Massenvernichtungswaffen zu investieren.

Mehr zum Thema

Interaktive Grafik „Swiss Financial Institutions Banking on the Bomb“ →

Country report –  Switzerland (PAX, 2016, Englisch) →

Don’t Bank on the Bomb (PAX, 2016, Englisch) →

 

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