Der Bundesrat kann sich trotz klarem Parlamentsauftrag wieder nicht zu einem Entscheid zum TPNW durchringen. Daher starten wir durch mit der Volksinitiative. Macht mit unter https://www.jetzt.atomwaffenverbot.ch/
Seit dem Auftrag des Schweizer Parlaments an den Bundesrat vor fĂŒnf Jahren, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, ist wenig geschehen und noch immer wurde kein Entscheid getroffen. Ein fĂŒr Anfang 2023 angekĂŒndigter Bericht des Bundesrates ist noch immer ausstehend. In der vergangenen Herbstsession wurden erneut Fragen zu diesem Thema im Parlament gestellt, und die Antwort bleibt gleich: „Wir sind dran.“ Die andauernde ZurĂŒckhaltung des Bundesrats ist fĂŒr ICAN (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen) unzureichend.
âEs ist ein verheerendes Zeichen, dass die Schweiz den Atomwaffenverbotsvertrag nicht unterzeichnet hat, besonders angesichts der vielen Kriege und nuklearen Risiken. Da der Bundesrat Arbeitsverweigerung betreibt, braucht es jetzt eine Volksinitiative. Unser Ziel: Die Schweiz soll sich international an vorderster Front fĂŒr die nukleare AbrĂŒstung engagieren..â – Florian Eblenkamp, Advocacy Officer ICAN
Die aktuellen weltweiten Entwicklungen, insbesondere die zunehmenden Konflikte und Drohungen mit Atomwaffen, erfordern eine dringende Reaktion der Schweiz. Ist sie fĂŒr oder gegen Atomwaffen?Â
Im Parlament findet der Atomwaffenverbotsvertrag UnterstĂŒtzung von mehreren Parteien und Parlamentarier:innen. Eine Abstimmung in der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats im Juni endete mit jeweils einer Gegenstimme und Enthaltung mit einer breiten Mehrheit fĂŒr den Beitritt zum Vertrag. In diesem Kontext hat ICAN in den letzten Monaten intensive GesprĂ€che mit verschiedenen Organisationen und Persönlichkeiten in der Schweiz gefĂŒhrt und ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Volksinitiative notwendig ist.
Die Eckpunkte der Volksinitiative:
- In den Ăbergangsbestimmungen der Bundesverfassung soll verankert werden, dass die Schweiz den UNO-Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert. Der genaue Initiativtext wird derzeit erarbeitet, wobei eine Anlehnung an die UNO-Beitrittsinitiative als mögliches Modell in Betracht gezogen wird.
- ICAN strebt eine breite Koalition als TrĂ€gerschaft an, die Organisationen der Zivilgesellschaft, Politikerinnen und Politiker aus allen Parteien sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Diplomatie, Sicherheitspolitik und Wirtschaft umfasst. ICAN fĂŒhrt zurzeit GesprĂ€che mit verschiedenen Organisationen der Zivilgesellschaft und allen politischen Parteien, um UnterstĂŒtzung zu gewinnen.Â
ICAN plant, bis Ende des Jahres den genauen Inhalt der Initiative und die Koalition zu prĂŒfen, um Anfang 2024 mit der VorprĂŒfung durch die Bundeskanzlei zu beginnen. Die Organisation ist ĂŒberzeugt, dass die Schweiz einen wichtigen Beitrag zur globalen Abschaffung von Atomwaffen leisten kann und sollte.
FĂŒr weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten wenden Sie sich bitte bei Florian Eblenkamp, ICAN Advocacy Officer, unter florian@icanw.org oder 0779761421
Ăber ICAN:
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (englisch: International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) ist eine weltweite gemeinnĂŒtzige Organisation, die sich fĂŒr die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt. Die Organisation wurde 2007 gegrĂŒndet und hat ihren Hauptsitz in Genf. ICAN hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein fĂŒr die humanitĂ€ren Folgen von Atomwaffen zu schĂ€rfen, die Unterzeichnung und Umsetzung des UNO – Atomwaffenverbotsvertrags (TPNW) zu fördern und den Druck auf Staaten zu erhöhen, Atomwaffen abzurĂŒsten. Im Jahr 2017 erhielt ICAN fĂŒr seine Arbeit den Friedensnobelpreis.