Petition: Atomwaffen verbieten – humanitĂ€re Tradition retten

Der Bundesrat hat seinen humanitÀren Kompass verlegt. Helfen Sie ihm ihn wiederzufinden!

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Atomwaffen sind Massenvernichtungswaffen. Sie gehören verboten, genau wie biologische und chemische Waffen. Dies ist das Ziel des UN-Vertrags ĂŒber das Verbot von Atomwaffen von 2017. 60 LĂ€nder haben ihn bereits unterzeichnet, darunter unsere Nachbarn Österreich und Liechtenstein, sowie das neutrale Irland und NATO-Partner Neuseeland.

Leider hat die Schweiz den Vertrag bis heute nicht unterzeichnet. Der Bundesrat liess mehr als ein Jahr verstreichen, bevor er am 15. August 2018 mit Verweis auf den Bericht einer interdepartementalen Arbeitsgruppe verkĂŒndete, die Schweiz werde dem Vertrag vorerst nicht beitreten.

Diese Haltung ist weder mit der humanitÀren Tradition unseres Landes vereinbar, noch aus sicherheits- und friedenspolitischer Sicht nachvollziehbar. Wir sind schockiert, dass der Bundesrat offen mit der Möglichkeit spielt, dass sich die Schweiz unter den atomaren Schirm der NATO begeben könnte.

Darum haben wir eine Petition lanciert. Wir fordern Sie daher auf, Ihre Haltung zu ĂŒberdenken und den Atomwaffenverbotsvertrag jetzt zu unterzeichnen und diesen umgehend dem Parlament zur Genehmigung fĂŒr die Ratifikation vorzulegen.

☛ Unterschreiben Sie die Petition noch heute!

Warum das wichtig ist

Der Bundesrat hat seinen humanitÀren Kompass verlegt. Hilf ihm ihn wiederzufinden!

Atomwaffen sind Massenvernichtungswaffen. Sie gehören verboten, genau wie biologische und chemische Waffen. Dies ist das Ziel des UN-Vertrags ĂŒber das Verbot von Atomwaffen von 2017. 60 LĂ€nder haben ihn bereits unterzeichnet. Da kann die Schweiz nicht aussen vor bleiben.

▶▶ ▶Der Bundesrat muss den Vertrag so schnell wie möglich unterzeichnen und diesen umgehend dem Parlament zur Genehmigung fĂŒr die Ratifikation vorlegen.

▶ Atomwaffen haben katastrophale humanitĂ€re Auswirkungen. Eine Atombombenexplosion kennt keine Grenzen. Ob absichtlich verursacht oder nicht, wĂŒrde eine Explosion die Gesundheit ĂŒber Generationen hinweg beeintrĂ€chtigen.

Die Folgen fĂŒr die Schweiz wenn eine Atombombe mit einer Sprengkraft von ca. 20 Kilotonnen (vergleichbar mit der Bombe, die ĂŒber Nagasaki abgeworfen wurde) etwa 50 km von der Schweizer Grenze entfernt am Boden detonieren wĂ€ren: Ein Gebiet von mehreren 1‘000 Quadratkilometer wĂŒrde radioaktiv kontaminiert. Über 1 Million Menschen wĂ€ren Strahlung ĂŒber dem Grenzwert ausgesetzt. Die am meisten kontaminierten Gebiete mĂŒssten evakuiert und Teile der Bevölkerung langfristig umgesiedelt werden. Es wĂ€ren dramatische EinschrĂ€nkungen der landwirtschaftlichen Produktion zu erwarten und die lokale Wirtschaft wĂŒrde ĂŒber Monate bis Jahre stillstehen. LĂ€ngerfristig mĂŒsste mit zusĂ€tzlichen Krebserkrankungen gerechnet werden.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt: es bestehen weder die internationalen KapazitÀten noch ein Plan, um den Opfern eines Nuklearangriffs angemessen zu helfen.

▶ Atomwaffen stellen eine existentielle Bedrohung fĂŒr uns alle dar. Neun Staaten besitzen Atomwaffen (China, Frankreich, Grossbritannien, Indien, Israel, Nordkorea, Pakistan, Russland und die USA) – zusammen fast 14’500! Selbst ein sogenannter “begrenzter” Atomkrieg hĂ€tte solch schwerwiegende Auswirkungen auf das globale Klima, dass ĂŒber zwei Milliarden Menschen vom Hungertod bedroht wĂ€ren.

▶ Die Gefahr einer Atomwaffenexplosion steigt. Es reicht eine technische Panne, ein MissverstĂ€ndnis oder ein Wutanfall eines Staatsoberhauptes und unsere eng vernetzte Welt bricht zusammen. Die Rhetorik der Atomwaffenstaaten hat sich verschĂ€rft. Wir stehen so nah am Abgrund eines Atomkriegs wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.

▶ Das Atomwaffenverbot ebnet den Weg zu einer atomwaffenfreien Welt. Der Vertrag ĂŒber das Verbot von Atomwaffen, der am 7. Juli 2017 an der UNO verabschiedet wurde, verbietet Atomwaffen vollumfĂ€nglich und stellt damit Atomwaffen endlich auf dieselbe rechtliche Stufe wie die anderen Massenvernichtungswaffen (chemische und biologische Waffen).

Die Schweiz war massgeblich daran beteiligt, die humanitĂ€ren Folgen von Atomwaffen ins Zentrum der AbrĂŒstungsdebatte zu rĂŒcken und hat an der UNO fĂŒr den Vertrag gestimmt.

▶ Das Atomwaffenverbot fördert die nukleare AbrĂŒstung. Wie bestehende VertrĂ€ge zur AbrĂŒstung und Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen, verfolgt das Atomwaffenverbot das universelle Ziel einer atomwaffenfreien Welt. Der Verbotsvertrag ist “voll kompatibel mit dem Vertrag ĂŒber die Nichtverbreitung” (UN-GeneralsekretĂ€r, Antonio Guterres, 24.05.2018).

Auch wenn die Atomwaffenstaaten dem Verbotsvertrag nicht sofort beitreten und abrĂŒsten werden, fördert das Verbot die Stigmatisierung und die allmĂ€hliche Abkehr von Atomwaffen als Instrumente der Sicherheitspolitik. FĂŒr solch unmenschliche Waffen gibt es keine “richtigen HĂ€nde”!

Eine ganze Reihe MilitÀrstrategieexpertInnen sind sich ausserdem einig: Atomwaffen sind nicht mehr zeitgemÀss. Sie können moderne Bedrohungen (wie Terrorismus oder Cyberattacken) weder abschrecken noch bekÀmpfen.

▶ Die Schweiz muss jetzt ein Zeichen setzen. Das IKRK hat alle Staaten eindringlich zum Beitritt aufgefordert. In einer gemeinsamen Stellungnahme vom Mai 2018 riefen IKRK-PrĂ€sident Peter Maurer und die PrĂ€sidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes, Annemarie Huber-Hotz, die politischen EntscheidungstrĂ€gerInnen auf, sich beim Entscheid ĂŒber den Beitritt der Schweiz „von unserer humanitĂ€ren Tradition leiten [zu] lassen“.

Daraufhin hat der Nationalrat am 5. Juni 2018 die Motion 17.4241 angenommen, die den Bundesrat ersucht „so schnell wie möglich den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen und diesen umgehend dem Parlament zur Genehmigung fĂŒr die Ratifikation vorzulegen”. Die Motion ist gegenwĂ€rtig in der Aussenpolitischen Kommission des StĂ€nderates hĂ€ngig (Stand: 15.08.2018).

DemgegenĂŒber hat der Bundesrat am 15. August, mit Verweis auf den Bericht einer interdepartementalen Arbeitsgruppe erklĂ€rt, die Schweiz wĂŒrde vorerst auf den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag verzichten.

▶ Unsere humanitĂ€re Tradition retten. Die Haltung des Bundesrates setzt unsere humanitĂ€re Tradition und den internationalen Ruf der Schweiz aufs Spiel. Die Schweiz kann nicht eine humanitĂ€re Politik predigen und fĂŒr den AbrĂŒstungsstandort Genf weibeln und dabei gleichzeitig den Beitritt zu diesem historischen UNO-Abkommen auf die lange Bank schieben.

In einer Zeit, in der das humanitÀre Recht zunehmend in Frage gestellt wird und der Multilateralismus unter Druck steht, sendet die Haltung des Bundesrates ein falsches Signal an die Weltgemeinschaft.

▶ ▶ ▶ Darum fordern wir: Atomwaffen verbieten – humanitĂ€re Tradition retten. Der Bundesrat soll seine Haltung ĂŒberdenken, den Atomwaffenverbotsvertrag jetzt unterzeichnen und diesen umgehend dem Parlament zur Genehmigung fĂŒr die Ratifikation vorlegen.

 

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